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1000 Impfungen für Bürger:innen und 1400 Euro für Lichtblicke

Impfteam des LWL-Zentrums in Eickelborn organisiert große Impfaktion

Drei Frauen in Schutzkleidung tragen präsentieren Tabletts mit aufgezogenen Spritzen. Alle drei tragen eine Weihnachtsmütze. (Bild: LWL/SchuFi)

Die drei „Weihnachtsfrauen“ von der Aufziehtruppe (v.l.) Heike Lobemeier, Marion Franz-Kircher und Katrin Schulte bringen regelmäßig neue Impfgaben für die große öffentliche Impfaktion des LWL-Zentrums in Eickelborn.

Dezember 2021 | Heike Lobemeier, Katrin Schulte und Marion Franz-Kircher vom LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie haben kaum Zeit für einen Kaffee zwischendurch: Zu dritt ziehen sie am Samstag und Sonntag (11.,12. Dezember) Impfspritzen auf: Die Forensik hat ihr internes Impfteam mobilisiert und Impftermine für Menschen aus der Umgebung angeboten.  Etwas mehr als 1000 Impfungen werden bis Sonntagabend in den Oberarmen der Impfwilligen gelandet sein. Nebenbei wurden rund 700 Euro für die Aktion Lichtblicke gesammelt und von der Klinikleitung verdoppelt.

Warum sie dafür ihr freies Wochenende opfern? „Naja, weil es sinnvoll ist und viele jetzt ja auch woanders gar nicht so schnell drankommen“, sagt Heike Lobemeier. „Und die Leute freuen sich auch total“, ergänzt Katrin Schulte, ihre Nachbarin zum Beispiel sei auch da gewesen und hätte ihr Samstagabend einen Kuchen für das Impfteam vorbeigebracht, weil alles so gut organisiert gewesen sei. Tatsächlich gibt es vor Ort kaum Wartezeiten: In der ehemaligen Küche der Krankenpflegeschule außerhalb des Sicherheitszauns arbeiten Pflegefachkräfte, Stationssekretärinnen, Ärzte, Verwaltungsangestellte und technischer Dienst Hand in Hand.

„Wir haben im Prinzip Termine im Minutentakt vergeben, damit wir die angepeilten 500 Dosen pro Tag verimpfen können“ erklärt der stellvertretende Pflegedirektor Ralf Bastert, der die Impfaktion gemeinsam mit der Qualitätsbeauftragten Kristin Mauer federführend organisiert hat. „Das war schon gewagt“, schmunzelt er, „aber unser Impfteam ist glücklicherweise so gut eingespielt, dass das wie am Schnürchen geklappt hat.“ Schließlich impfe man bereits seit Januar in der Klinik sowohl die Beschäftigten als auch die Patienten und habe bei beiden Gruppen eine sehr hohe Impfquote erreicht. 93 Prozent des Personals sind aktuell vollständig immunisiert und ein Großteil auch schon geboostert.

Telefone standen nicht still

Anfang Dezember haben die Klinikverantwortlichen erfahren, dass sie 1000 Dosen Biontech für eine zusätzliche Impfaktion bekommen können. Ralf Bastert erinnert sich: „Damit wollten wir den Menschen in der Umgebung ein Angebot machen und haben im Hauruck-Verfahren diese Impfaktion organisiert.“ Über Angehörige und Freunde sei die Nachricht verbreitet worden, der Beirat und die Sicherheitspartnerschaft wurden informiert, Polizei und Feuerwehr eingeladen, die Ortsvorsteher haben es weiterverbreitet und als es auch noch in der Eickelborn-App erschien, standen die Telefone nicht mehr still. Innerhalb weniger Tage waren 1000 Termine vergeben.

Patrick aus Hovestadt hat über Freunde von der Impfaktion erfahren. „Bei meinem Hausarzt hatte ich erst für Ende Februar einen Booster-Termin“, freut er sich, dass er einen Platz ergattert hat. Ein Mutter-Tochter-Gespann aus Lohe wurde durch einen Newsletter des Ortsvorstehers auf das Angebot aufmerksam. „Toll, dass es hier keine langen Warteschlangen gibt“, sind sich beide einig. Viele haben sich boostern lassen, aber es gab auch vereinzelt Erst- und Zweitimpfungen, berichtet der stellvertretende Pflegedirektor.

Einige sind auch noch spontan dazwischen geschlüpft, wie etwa Jan aus Hellinghausen. Dessen Chef hat am Samstag das Mittagessen für das Impfteam gebracht und die Gelegenheit beim Schopf ergriffen. Klar, konnten auch die Beschäftigten des Cateringservice noch spontan geimpft werden. Somit kam Jan am Sonntag in Kellnerschürze vorbei und rollte den Ärmel hoch. Weil die drei von der Aufziehtruppe so geschickt gearbeitet hatten, konnten letztlich rund 60 Impfdosen zusätzlich rausgeholt werden.

Mehrere Personen sitzen an einer Anmeldung, eine Frau füllt an einem tehtisch ein etwas aus. (Bild: LWL/SchuFi)

Kaum Wartezeiten gab es bei der Anmeldung zur großen Impfaktion des LWL-Zentrums für Forensische Psychiatrie in Eickelborn am Wochenende.

Eine Frau mit Mundschutz weist einer anderen den Weg, im Hintergrund wartet ein Mann im hellblauen Hemd. (Bild: LWL/SchuFi)

Mit dem stellvertretenden Pflegedirektor Ralf Bastert weisen freundliche Beschäftigte Impfwilligen den Weg zu den Impfkabinen.

Blick in eine Impfkabine, in der eine Impfung vorbereitet wird. (Bild: LWL-Schufi)

Mindestens zwei Impfkabinen hatte das Impfteam des LWL-Zentrums durchgehend in Betrieb, um gut 1000 Impfungen für Menschen aus der Umgebung zu verabreichen.

Drei Frauen in Schutzkleidung ziehen Spritzen auf (Bild: LWL/SchuFi)

Heike Lobemeier (l.), Katrin Schulte (M.) und Marion Franz-Kircher vom LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie hatten gut zu tun mit dem Aufziehen der Impfdosen.

Ein Frau geht durch eine Tür, vor der ein Schild auf die Impfaktion hinweist. (Bild: LWL/SchuFi)

Gegenüber von der Forensik-Pforte wiesen Schilder den Eingang zur großen Impfaktion des LWL-Zentrums für Forensische Psychiatrie. (Bild: LWL/Schufi)